Obwohl Serena seid August wieder in ihre Heimat zurück ist, wird sie weiterhin von mir gecoacht. Tagtäglich erhalte ich Feedback von ihr, dies war bei der Vorbereitung auf die SEA-Games besonders wichtig.
SEA-Games, was ist das eigentlich? SEA steht für South-East-Asia und es ist ein grosses Sportereignis mit zahlreichen Disziplinen. Leichtathletik ist nur ein kleiner Teil. So gehört Eisskating dazu, aber auch Fussball, Softball und auch E-Sport! Man findet sogar Unterwasserhockey! Gastgeber der 11 teilnehmenden Nationen sind die Philippinen. Für Serena ging mit der Nominierung zu den Spielen ein Traum in Erfüllung. Wer mehr über die Spiele wissen möchte: Hier gehts zur Homepage der SEA-Games.
Der Weg für sie zu den SEA-Games war aber kein leichter. Nach ihrem sensationellen Halbmarathon auf Cran Canaria kam sie beim Tokyo-Marathon zwar zu einer neuen persönlichen Bestzeit, aber ihr eigentliches Ziel, unter 3 Stunden, verfehlte sie knapp. Damit war die Qualifikation vorerst noch recht unsicher. Erst Anfang August war dann klar, sie war mit der zweitschnellsten Zeit ihres Heimatlandes über die Marathondistanz nominiert.
Für sie war aber noch gar nicht sicher, ob sie überhaupt an den Games starten konnte, denn ein Ermüdungsbruch im Unterschenkel machte ihr zu schaffen. Ein geplanter Marathonstart im finnischen Turku musste sie 4 Wochen vorher schweren Herzens absagen. Sie machte das beste daraus und coachte ihren Coach in Finnland.
Als Serena Ende August zurück in ihre Heimat flog, ging sie schweren Herzens und musste sich erst einmal wieder einleben. Ganz schwer, wenn die Freunde in Basel bleiben. Aber nicht nur das machte ihr zu schaffen, auch der neue Job und beim Training vor allem die klimatischen Verhältnisse. In Singapur bedeutet das fast 30 Grad und 70-85% Luftfeuchtigkeit, und das jeden Tag! Am Morgen ist es zwar kühler, aber mit meist 25 Grad nicht gerade frisch.
Ihre Verletzung blieb leider nicht in Basel und nun begann für sie ein schwieriges Aufbauprogramm. Ein normales Vorbereitungstraining war unmöglich und so gestaltete ich ihren Trainingsplan mit besonderer Vorsicht. Das Ziel konnte nur Eines sein: Bei den SEA-Games am Start zu stehen und einen anständigen Marathon laufen. Bei den zu erwartenden klimatischen bedingungen muss man eh nicht an eine Bestzeit denken.
Aquajogging, Alternativtraining und Alter-G standen für Serena zu Beginn auf dem Programm, und natürlich Krafttraining. Zum Glück hatte sie sehr gute Möglichkeiten, so zu trainieren. So bekam sie zum Beispiel die Chance, alleine in einem Hotelpool zu trainieren. Täglich standen wir in Kontakt und passten das Training nach ihrem Feedback an. Das ist auch heute noch so, trotz 6 Stunden Zeitdifferenz. Hier könnt ihr euch ein tolles Video von Serenas Vorbereitung anschauen!
Nächste Woche wird es dann auch für den Trainer spannend, denn dank Serena wurde ich vom Leichtathletikverband ihres Heimatlandes eingeladen und reise nach Singapur und dann zu den SEA-Games auf die Philippinen. Auch für den Coach geht damit ein Traum in Erfüllung.
Die Disziplinen der Leichtathletik werden in New Clark stattfinden, im Norden der Philippinen. Es wurde eigens für die Spiele ein neues Stadion gebaut, der Marathon wird dort starten und auch enden. Der Kurs wird erst 2 Tage vor dem Rennen bekannt gegeben, es wird sich aber mit Sicherheit um mehrere Runden handeln. Was aber bereits klar ist: Die Witterungsverhältnisse. Man kann sie eigentlich perfekt mit denen der WM in Doha vergleichen, ca. 30 Grad und um die 80% Luftfeuchtigkeit, also eine mega Herausforderung.
Am Freitag, dem 6. Dezember, ist es also so weit, und wen es interessiert: Ab Mittwoch versuche ich hier täglich zu berichten.